1 / 3
Titel
- Schnitter als Sommer
- Zwettler Tafelaufsatz
Sammlung
Entstehung
- Manufaktur: Kaiserlich-königliche Porzellanmanufaktur Wien, Wien, 1767 - 1768
- Modelleur / Modellierer: Johann Klammer, Wien, 1767 - 1768
Thema
Maßangaben
- Durchmesser: 7.7 cm
- Höhe: 18.7 cm
- Gewicht: 321 g
Inventarnummer
- KE 6823-21
Provenienz
- Ankauf, 1926-04-26
Abteilung
- Glas und Keramik
Signatur | Marke
- Marke (Unterseite) : Bindenschild
- Stempel (Unterseite) : R
- Etikett (Unterseite) : 286
- Text am Objekt (Unterseite) : 5
Beschreibung
-
Schnitter als Sommer aus einer Jahreszeitenfolge. Die auf unregelmäßigem Sockel gegen eine Felsstütze mit plastischen Ähren gelehnte Figur, gekleidet in einen langen Rock, Jacke, Kniehosen, Schuhe und mit einem Hut, hält im linken Arm eine Ährengarbe und ein Vogelnest; auf dem Handrücken des rechten vorgestreckten Arms sitzt ein Vogel.
Der Zwettler Tafelaufsatz gehörte – mit einem Bild und einem von Joseph Haydn komponierten „Applausus“ – zu den Geschenken, die Abt Rayner I. Kollmann zum goldenen Profeßjubiläum vom Konvent des Stiftes Zwettl im Jahre 1768 erhielt. Seit 29. April 1926 befindet sich dieser Aufsatz im Österreichischen Museum für Angewandte Kunst in Wien. Neben dem „Dubsky-Zimmer“ ist er ohne Zweifel das bedeutendste Ensemble aus Wiener Porzellan. Als eines der Prunkstücke … legt er Zeugnis ab von der Blüte des Kunsthandwerks zur Zeit der Kaiserin (Anm.: Maria Theresia) und kann gleichzeitig als Beweis für das hohe Können der Porzellankünstler jener Epoche angeführt werde. … Da es bis 1784 an der Manufaktur keine genaue Kennzeichnung der Porzellane durch Jahresstempel gab, kommt dem Zwettler Tafelaufsatz, dessen Entstehen gegen Ende 1767 und Anfang 1768 anzusetzen ist, besondere Bedeutung zu.
Edmund Wilhelm Braun geht darauf wie folgt ein: „Einzigartig, sowohl künstlerisch als auch kulturgeschichtlich ist der Zwettler Tafelaufsatz …, ein ‚Desserte‘ mit weißen Figuren und Gruppen, einerseits als eines der seltensten und kaum sonst noch erhaltenen Exemplare eines derartig vornehmen Tafelschmucks, andererseits weil er genau zu datieren ist und somit uns die Handhabe zur chronologischen Fixierung der auf demselben stehenden Figuren und Gruppen bietet. Der Tafelaufsatz ist im Jahre 1768 abgeliefert worden, somit sind sämtliche Modelle vor dieser Zeit entstanden, was uns eine Reihe von interessanten Aufschlüssen gibt über die verschiedenen sich damals kreuzenden Geschmacksrichtungen …“
(Neuwirth, Waltraud: Zur Geschichte des „Zwettler Tafelaufsatzes“, in: alte und moderne Kunst 170/1980, S. 2 ff.)
Mehr dazu:
Ausstellung
-
Figur, Schnitter als Sommer, Kaiserlich-königliche Porzellanmanufaktur Wien, MAK Inv.nr. KE 6823-21
Letzte Aktualisierung
- 23.10.2024