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Sammlung
Entstehung
- Manufaktur: Claudius Innocentius Du Paquier, Wien, um 1730
Material | Technik
Maßangaben
- Höhe: 46.2 cm
- Breite: 34 cm
- Tiefe: 15.5 cm
- Gewicht: 8270 g
Inventarnummer
- KE 8026
Provenienz
- Ankauf, 1946-12-24
Abteilung
- Glas und Keramik
Assoziierte Objekte
Beschreibung
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Uhrgehäuse; reicher architektonischer Aufbau in Form eines Altaraufbaues auf vier Kugelklauenfüßen mit rechteckigem Gehäuseteil, der links und rechts von je zwei „indianischen" Statuetten (Mohren) flankiert ist, die vor Wandpfeilern stehen und von denen die größeren Figuren als Gesimsträger gebildet sind, die kleineren jedoch den von oben herabhängenden Girlandenschmuck halten. Der obere baldachinartige Abschluss mit Voluten, Muschel und durchbrochenen Gitterwänden. Die Bekrönung sowie die Uhr fehlen. Die Bemalung vorwiegend mit den Ornamenten der Frühzeit in Eisenrot, bunten Laub- und Bandelwerkelementen sowie bunten „indianischen" Blumen auf den Flächen der Seiten und auf der Rückseite. Der Reliefdekor vergoldet. Die Figuren bunt staffiert in den Farben Schwarzbraun, Gold und Purpur. Brandrisse und Beschädigungen. Gehört mit zwei weiteren Uhrgehäusen im Museo Civico in Turin, wovon eines 1725 datiert ist, sowie dem Uhrgehäuse der Wiener Sammlung, Ke 7486, zu den Großporzellanen der Du Paquier-Zeit. (Neuwirth, Waltraud)
Uhrgehäuse gehören zu den größten plastischen Objekten der Manufaktur Du Paquier und erstaunen durch ihre gelungene Gestaltung. Bei diesem Beispiel wird der kompakte architektonische Aufbau durch luftige ornamentale Perforierungen aufgelockert. Mit Federn geschmückte Figuren tragen als Atlanten das Gesims, sie stellen einen der vier damals bekannten Kontinente, Amerika, dar. Ähnliche, jedoch kleinere und weibliche Figuren halten an den Eckpilastern Girlanden. Allegorien der Kontinente - deren Ikonographie im 16. Jahrhundert festgelegt wurde - sind zur Zeit Du Paquiers in allen Gattungen zu finden. Sie bedienten gleichermaßen den Wunsch nach dekorativer Exotik wie den nach einer Kenntnis fremder Länder. Die Bekrönung des Uhrgehäuses fehlt, im Katalog der Wiener Ausstellung von 1904 diente ein Meißen zugeschriebenes Figürchen als Ersatz für ein fehlendes Original. (CLJ, Melinda and Paul Sullivan Foundation for Decorative Arts).
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Uhrgehäuse, Claudius Innocentius Du Paquier, MAK Inv.nr. KE 8026
Letzte Aktualisierung
- 13.12.2024