1/3
Titel
- Schüssel
Sammlung
Entstehung
- Ausführung: Anonym, Iznik, um 1545
Epoche | Dynastie | Stil
Material | Technik
- Quarz-Fritte-Keramik mit Dekor in Kobaltblau und Türkis unter der Glasur,
Maßangaben
- Höhe: 8.5 cm
- Durchmesser: 46 cm
Inventarnummer
- OR 788
Provenienz
- Übernahme, 1907
Abteilung
- Asien
Beschreibung
- Die osmanische Kunst erblühte um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Ein Prunkstück der Epoche ist diese Schüssel aus Iznik, die ein unbekannter Illuminator entwarf. In der Darstellung finden sich Anklänge von timuridischen Formen sowie die chinesische Blumen- und Vogelmalerei, bereichert durch die charakteristisch gefiederten Saz-Blätter. Ähnliche Blätter finden sich auf dem Nischenoder Gebetsteppich (T 8327), dessen Produktion ebenfalls den osmanischen Hofwerkstätten Sultan Süleimans des Prächtigen (reg. 1520–1566) zugeschrieben ist. (Wieninger, Johannes)
- Unter Süleyman I. dem Prächtigen (1495–1566) erreichte das Osmanische Reich sowohl politisch als auch künstlerisch seinen Zenit. Ab ca. 1510 wird Gebrauchskeramik mit kobaltblauem Dekor hergestellt, nur kurze Zeit später ist direkter Einfluss chinesischen Porzellans nachweisbar. Der Entwurf zur blauen Schüssel in der Sammlung des MAK wird dem Umkreis des bedeutenden Illuminators und Leiters der Hofwerkstätten Kara Memi (tätig 1545–1566) zugeschrieben. Ist auch der Stil eindeutig persisch-osmanisch, so finden sich im dargestellten Thema noch Anklänge an die chinesische „Blumen-Vogel-Malerei“.
Letzte Aktualisierung
- 18.12.2024