- 18.09.2013
- MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst , Wien
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https://sammlung.mak.at/de/exhibition/mak-schausammlung-wien-1900-design-kunstgewerbe-1890-1938_2477
- 13.11.2024
Als faszinierend vielschichtige Kulturepoche ist „Wien 1900“ längst zum Mythos geworden. Das ebenso facetten- wie folgenreiche Design und Kunstgewerbe dieser Zeit stellt das MAK in den Fokus seiner Schausammlung WIEN 1900.
Thematisches Zentrum der Präsentation bildet das vielgestaltige Ringen um einen österreichischen modernen bürgerlich-demokratischen Stil. Als Secessionismus und Jugendstil bezeichnet, dient das Design und Kunstgewerbe dieser vibrierenden Zeit heute wie kein anderes der österreichischen Identitätsstiftung. Blickt man jedoch auf das Jahr 1900, so spiegelte sich in der Suche nach einem passenden Stil die identitäre Krise des Bürgertums. Die völlig gegensätzlichen Ergebnisse dieser Suche verband ein zentrales Merkmal der Moderne: eine sich bahnbrechende Sehnsucht nach individuellem Ausdruck.
In drei Räumen lädt das MAK zu einer vielschichtigen Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Wien 1900“. Als Erste der seit 20 Jahren unveränderten Schausammmlungen hat diese Präsentation eine grundlegende Erneuerung erfahren. Inhaltlich von Christian Witt-Dörring gemeinsam mit den KustodInnen des Museums entwickelt, zeichnet der Wiener Designer Michael Embacher für die Gestaltung der Sammlungsräume verantwortlich.
WIEN 1900. Design / Kunstgewerbe 1890–1938 folgt einem chronologischen Aufbau. Der erste Raum widmet sich der Suche nach einem modernen Stil, während im zweiten Raum eine Auseinandersetzung mit dem Wiener Stil erfolgt. Der dritte Raum weist abschließend den Weg zum Internationalen Stil. Rund 500 ausgewählte Sammlungsobjekte zeigen sich in verschiedenen thematischen Zusammenstellungen, um kunsthistorische wie gesellschaftspolitische Aspekte rund um die Wiener Moderne zu beleuchten.
In mehrfacher Hinsicht verfährt die MAK-Schausammlung WIEN 1900 anders als die Räume, die sich während der vergangenen Jahrzehnte der Wiener Moderne widmeten. Zeitlich bettet sich die Neupräsentation zwischen die Überwindung des Historismus Ende des 19. Jahrhunderts und die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1938 ein. Sie ermöglicht dadurch ein breiteres historisches Verständnis der Epoche. Der Blick auf internationale Zusammenhänge öffnet sich, indem Einflüsse aus dem Ausland ebenso Darstellung finden wie andernorts zeitgleich auftretende Entwicklungen. Aufgezeigt werden darüber hinaus formale bzw. kulturelle Rückgriffe und Kontinuitäten: Manche Objekte veranschaulichen etwa eine Rückbesinnung auf das Biedermeier oder lassen die Verwendung von Mustern der mährischen Volkskunst erkennen.
https://sammlung.mak.at/de/exhibition/mak-schausammlung-wien-1900-design-kunstgewerbe-1890-1938_2477