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Title
- Das Narrenschiff (Kurztitel)
- [Sebastian Brands Niv-Schiff von Narragonien] (original-language title)
Collection
Production
- writer: Sebastian Brant
-
printer
: Johann Bergmann, Basel, 1494-02-11 - 1494 - Formschneider: Meister der Bergmannschen Offizin
- Formschneider: Albrecht Dürer
- Formschneider: Meister des Haintz Narr
Material | Technique
-
Binding: parchment,
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Binding: blind embossing,
-
Binding: Streicheisen
Measurements
- height: 19.7 cm
- width: 14.5 cm
Inventory number
- BI 3181
Acquisition
- purchase, 1871
Department
- Library and Works on Paper Collection
Inscriptions
- original-language title: [Kolophon: ... mit besunderm fliß, müg, vnd || arbeit, gesamlet ist, durch Sebastianū Brant || In beiden rechten doctorem, ...]
- Erscheinungsvermerk: [Kolophon: Hie endet sich, das Narrenschiff, So zů nutz || heilsamer ler, ermanung, vnd eruolgũg, der || wißheit, vernunfft, vñ gůter sytten, Ouch zů || verachtung, vnd stroff der narrheyt, blintheit, || Irrsal, vnd dorheit, aller städt, vñ geschlecht || der menschen, mit besunderm fliß, müg, vnd || arbeit, gesamlet ist, durch Sebastianū Brant || In beiden rechten doctorem, Gedruckt zů || Basel vff die Vasenaht, die man der narren || kirchwich nēnet, Im jor noch Cristi geburt || Tusent vierhundert vier vnd nüntzig ... Jo. B. von Olpe]
Description
- Illustrationsvermerk: 111 Abb., Randleisten, Druckermarke, Initiale (Holzschnitte). Kustoden. Rubrizierungen. Gedruckt in Schwabacher. Unvollständiges Exemplar.
- Beschreibung Einband: Ganzpergamenteinband. Rücken über 3 leicht erhabenen Bünden mit 10 3fachen Streicheisenlinien. Deckel mit doppelter (links 3facher) Streicheisenrahmung. Dreiseitiger blauer Schnitt. Stoffschließen nicht mehr vorhanden.
- Illustrationsbeschreibung: Die 111 vorhandenen Holzschnitte (9 Wiederholungen) unterstreichen den Inhalt des Werkes. Brants Narrenbeispiele in den Illustrationen sind allesamt mit den typischen Narrenattributen (Narrenkappen, Eselsohren, Schellen, ...) dargestellt. - Jede Seite hat 2 Randleisten mit unterschiedlichen Blattranken sowie figürlichen Darstellungen. - Druckermarke von Johann Bergmann am Kolophon.
- Brant, Sebastian : 118514474 ; Meister der Bergmannschen Offizin : 129042366 ; Dürer, Albrecht : 11852786X ; Bergmann, Johann : 128982918 ; Meister des Haintz Narr : 135696011 Dicke: 3,7 Das erfolgreichste deutschsprachige Buch vor der Reformation. - Es handelt sich um eine spätmittelalterliche Moralsatire, die eine Typologie von über 100 Narren bei einer Schifffahrt mit Kurs auf das fiktive Land Narragonien entwirft, und so der Welt durch eine unterhaltsame Schilderung ihrer Laster und Eigenheiten kritisch und satirisch den Spiegel vorhält. - Das Werk wurde 1497 ins Lateinische übersetzt und durch weitere Übersetzungen in verschiedene Landessprachen in ganz Europa verbreitet.
- Das Narrenschiff ist eine Moralsatire, die erstmals 1494 vom Humanisten Sebastian Brant und dem Basler Verleger Johann Bergmann von Olpe veröffentlicht wurde. Das Werk, in dem vermutlich auch Albrecht Dürer mitwirkte, besteht aus 112 Kapiteln und beschreibt 109 verschiedene „Narren“, die jeweils für eine spezifische menschliche Schwäche oder Verfehlung stehen. Die Narren befinden sich auf einem Schiff, das Kurs auf das fiktive Land „Narragonien“ nimmt, ein Symbol für das Ziel der Satire: den Lesern ihre Laster und moralischen Fehler aufzuzeigen und sie zu einer besseren Lebensführung zu ermahnen. Brant verwendet die Metapher des Narrenschiffs, um zu verdeutlichen, dass alle Menschen in irgendeiner Form Narren sind. Diese Narren sind keine Außenseiter, sondern repräsentieren typisierte Schwächen, die in der Gesellschaft weit verbreitet sind – von der Selbstgefälligkeit über die Spielsucht bis hin zu Narzissmus und Lasterhaftigkeit. Das Narrenschiff ist ein Paradebeispiel für Intermedialität und nutzt die neuen Möglichkeiten des Buchdrucks mit 114 Holzschnitten, die das Werk illustrieren. Jeder Narren-Typ wird mit einem Spruchgedicht, einem Holzschnitt und einem Motto vorgestellt. Diese Verbindung von Text und Bild macht das Werk zu einem frühen Vorläufer der Emblematik. Die Holzschnitte, deren Gestaltung teilweise dem zu dieser Zeit in Basel lebenden Albrecht Dürer zugeschrieben wird, tragen wesentlich zur Wirkung des Buches bei. Brant betont in seinem Werk, dass die Erkenntnis der eigenen Narrheit der erste Schritt zur moralischen Besserung sei, und zeigt mit seinem Werk eine humorvolle, aber tiefgründige Auseinandersetzung mit den menschlichen Schwächen seiner Zeit. (Kathrin Pokorny-Nagel)
- Kollationsvermerk: [156] Bl. : zahlr. Ill. ; 8°
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incunabula, Das Narrenschiff, Sebastian Brant, MAK Inv.nr. BI 3181
Last update
- 16.03.2025