- 28.07.1838
- Schönau
- 03.04.1921
- 26.09.2024
Geburtsdatum: 28.7.1838, Geburtsort: Schönau bei Heidelberg (Baden-Würtemberg)
Sterbedatum: 3.4.1921, Sterbeort: Meran (Tirol)
Religionsbekenntnis: Ev. A.B.
Verheiratet: am 4.5.1867 in Wien Evang. AB Stadt mit Hermine Theresia Markowitschka (*27.2.1851, +14.6.1915), Tochter von Michael Markowitsch, Gold- und Silberwarenfabrikant (1850-82)
Sohn/Tochter von: Daniel Johann Scheid, Bäckermeister und Oberbürgermeister in Schönau, und Elisabeth, geb. Heidenreich
Kinder: Arthur Scheid (*um 1870, +1897), Robert Scheid (1897-1924f), Ludwig Scheid (1912-24f), Emma (+ 1945) verheiratet 1891 mit Josef Maria Auchentaller (1865-1949), Maler und Grafiker, Maria verheiratet 1903 mit Viktor Thonet
Familie: Neffe: Georg Scheid (1850-1937)
Gewerbeverleihung: 1875 ?
Tätig: 1858-1913
Beruf: Silberschmuckfabrikant, ab 1898: Gold- und Silber-Gekrätz-, Legier- und Scheideanstalt
Gewerbe Allg.: Protokollierung der Firma "Markowitsch & Scheid"; 1863 Eintragung in das Register für Gesellschaftsfirmen; 1875 Adolf Markowitsch wird Gesellschafter; Löschung von Michael Markowitsch 'über Austritt'; 1882 in Liquidation; 1885 Firma "Markowitsch & Scheid", Inhaber- Adolf Markowitsch; Konkurseröffnung; 1898 Löschung "über Steuerabschreibung"; 1892: Firma G.A.Scheid; vor 1900: Übernahme der Firma August Kleeberg; 1911/ 12 Rücktritt Georg Adam Scheid's aus dem Geschäft; 1920: Fusion mit der Firma Ludwig Rainer
Position in der Innung: Ausschuss-Mitglied d. Silberschmiede 1887-90/91
Werkstatt an: Georg Scheid (1897-1924f), Ludwig Scheid (1912-24f)
Mitarbeiter: 1865-81: Michael Markowitsch (1850-82), ab 1898: Georg Scheid (1897-1924f), 1906 Geschäftsführer Johann Sustrovitz (um 1882); ab 1913: Ludwig Scheid (1912-24f); Josef Maria Auchentaller entwirft von 1898 bis ca. 1900 Schmuck , Dosen, Tabatieren, Flakons für Scheid
Biografie: 1897: Ritter des Franz Josefs-Ordens; 1909: kaiserlicher Rat
Anmerkungen: "Scheid trat 1853 in eine kaufmännische Lehre ein und arbeitete dann in Pforzheim und Stuttgart, ab 1858 in Wien in der Werkstätte des Gold-, Silberwaren- und Juwelenerzeugers Michael Markowitsch. Scheid heiratete eine der Töchter des Chefs und trat 1862 als Gesellschafter in das Unternehmen ein (Fa. Markowitsch & Scheid). Dieses wurde nach der 1880 erfolgten Übersiedlung nach Wien VI. 1882 in die Einzelfirma Georg Adam Scheid umgewandelt. Das reichhaltige Produktionsprogramm umfaßte u. a. Zigarettenetuis, Puderdosen, Schreibgarnituren, Toilettegarnituren und Schmuckkassetten und exportierte auch nach Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Belgien und Spanien. Der Bedarf der großangelegten Schmuckerzeugung (bis zu 300 Arbeiter) empfahl die Errichtung einer Edelmetall-Legier- und Scheideanstalt (1884) und der Fa. Georg Adam Scheid'sche Affinerie, in der das Gold vom Silber getrennt - affiniert und aus Edelmetallabfällen Rohmaterial und Halbfabrikate (Bleche und Drähte) hergestellt wurden. Diese Affinerie belieferte schließlich nicht nur die eigene Fabrik, sondern auch Unternehmen im Ausland; es wurden Schwesternanstalten in Budapest (1891), Prag (1920) und Bukarest (1923) gegründet. 1897 wurde das Unternehmen wieder in eine Gesellschaft umgewandelt, an der neben Scheid seine Söhne Arthur (1870-97) und Robert (1872-1950) sowie sein Neffe Georg Scheid (1850-1937) beteiligt waren. 1911 schied Scheid aus der Gesellschaft aus; sie wurde vorerst von Georg und Robert und später von Robert und Ludwig (1886-1960), einem weiteren Sohn Scheid's weitergeführt. Scheid war es gelungen, im Bereich der Schmuckerzeugung, insbesondere aber auch der Verwertung von Altedelmetallen ein Unternehmen von überregionaler Bedeutung aufzubauen. Während dieses seine Stellung auf dem Schmucksektor nach dem Ersten Weltkrieg trotz Bemühens um den Markt in Übersee einbüßte und die Schmuckfabrik 1923 liquidiert wurde, bestand die florierende Affinerie weiter und wurde 1962 durch Fusionierung mit der Louis Roessler GesmbH. zur Firma ÖGUSSA GesmbH. & Co. KG." (Heimatbuch Mariahilf)
Spezialisierung: 1892: B 7, 8, 10, 11a, 12, 13, 15, 17, 20, 24: Silberschmuck in allen Stylarten, Nippes, Email, Niello, IV: Krätzmühle; 1894: auch 14 (BVML)
Adressen: VI, Hofmühlg. 17 (1876)
1882-1913: VI, Gumpendorferstr. 85 (1882-1903)
1886: Filiale in Paris, 4 Rue Greneta
1903 Fabrik in Budapest
Quellen: ML 1882-1913; Adler, Ahnenliste Ernst Rolf;
Literatur: N II, 178ff; ÖBL 10, 1994 S. 62f; Das Wiener Heimatbuch Mariahilf. Wien 1963, S. 359; Beisser, Prägeanstalten S. 89f; Neuwirth, W.: Wiener Silber 1781-1866, S. 220; Festi, R.: Josef Maria Auchentaller (1865-1949), S. 22, 211ff.