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Sammlung
Entstehung
- Manufaktur: Claudius Innocentius Du Paquier, Wien, um 1730
Thema
Maßangaben
- Durchmesser: 22 cm
- Höhe: 12.2 cm
- Gewicht: 542 g
Inventarnummer
- KE 8048-2
Provenienz
- Tausch, 1948-07-10
Abteilung
- Glas und Keramik
Beschreibung
-
Deckelterrine, Über breitem Standring zweifach gebauchter Unterteil mit Pantherhenkel und spiegelbildlich gewölbtem Deckel mit Pinienzapfenknauf. Violetter Laub-, Bandel- und Gitterwerkdekor am oberen Rand der Terrine und spiegelbildlich am unteren Rand des Deckels. Goldumrandete Medaillons mit bunten Gartenchinoiserien im Meißner Stile Höroldts. Knauf und Panther bemalt. Eine ähnliche Terrine mit Untersatz im Rijksmuseum, Amsterdam. (Neuwirth, Waltraud)
Den barock-bewegten Umriss der Terrine betonen gemalte Kanneluren über dem breiten Fuß und der Pinienzapfenknauf auf dem (restaurierten) Deckel. Du Paquier bot das Modell auch glatt und ohne gemalte Kanneluren an (Sturm-Bednarczyk 1994, Nr. 32). Mit der klaren Form kontrastieren die bizarren, naturalistisch staffierten Panthergriffe, die sich auch an Kannen Du Paquiers finden (vgl. Ke 887). Weniger qualitätvoll im Detail wurden sie bis in die 1740er Jahre und sogar noch nach 1744 verwendet (Sturm-Bednarczyk 1994, Nr. 32; Kräftner 2005, Nr. 71; Maron/Albis 2008, Nr. 5). Prächtige Laub- und Bandelwerkbordüren in Gold und Purpur begleiten die Ränder. Goldgerahmte Kartuschen, die Meißener Formen abwandeln und in Wien selten sind, umschließen Chinesenszenen. Figuren, Komposition und Farbigkeit demonstrieren den Einfluss des Meißener Höroldt-Stils. Die Figur des Bannerträgers ist eine Schöpfung Höroldts (Abb. 54.7) und wurde sowohl in Meißen als auch in Wien (vgl. Ke 4635) mehrfach verwendet. (JL, Melinda and Paul Sullivan Foundation for Decorative Arts)
Letzte Aktualisierung
- 23.10.2024