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Titel
- Hypnerotomachia Poliphili (Kurztitel)
- Hypnerotomachia Poliphili, vbi hv || mana omnia non nisi somnivm || esse docet. Atqve obiter || plvrima scitv sane || qvam digna com || memorat. || Cavtvm est, ne qvis in dominio || ill. s. v. impvne hvnc li || brvm qveat || impprime || re. (Titel in Vorlageform)
Sammlung
Entstehung
- Verfasser: Francesco Colonna
- Drucker: Aldo Pio [für Crassus, Leonardus] Manuzio, Venezia / Venedig, 1499-12 - 1499
- Ausführung Einband: Anonym, 19. Jahrhundert
- Beteiligte Person: Leon Battista Alberti
- Beteiligte Person: Andreas Maro
- Beteiligte Person: Johannes Baptista Scytha
- Beteiligte Person: Leonardus Crassus
- Illustrator: Giovanni Bellini
Material | Technik
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Bucheinband: Leder,
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Bucheinband: Goldprägung,
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Bucheinband: Blindprägung,
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Bucheinband: Einzelstempel,
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Bucheinband: Rollenstempel,
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Bucheinband: Streicheisen
Maßangaben
- Höhe: 32.3 cm
- Breite: 22.3 cm
Inventarnummer
- BI 4120
Abteilung
- Bibliothek und Kunstblättersammlung
Signatur | Marke
- Erscheinungsvermerk: [am Ende: Venetiis Mense decembri. M.ID. in ædibus Aldi Manutii, accuratissime.]
Beschreibung
- Wurde die Erfindung des Buchdrucks in Deutschland gemacht, vollzog sich die Verfeinerung der Typografie und Buchgestaltung in den darauffolgenden Jahrhunderten in den romanischen Ländern. Bereits im 15. Jahrhundert ersetzten Druckereien in Italien zunehmend die sich an der gebrochenen Schreibschrift mittelalterlicher Handschriften orientierten Typen durch den von römischen Inschrifttafeln der Antike inspirierten Schrifttyp der Antiqua. Mit ihren gerundeten Bögen, dem Kontrast zwischen stärkeren und feineren Strichen und den ausgeprägten Serifen, Ober- und Unterlängen wirkt das Druckbild der Antiqua überraschend modern und wurde in der einfachen Klarheit der Formen und dem Rhythmus der Buchstabenfolge zur vorherrschenden Schrifttype der gesamten Epoche des Humanismus. Die erste formvollendete Antiqua findet sich in der Offizin des Aldus Manutius in Venedig. Der dort gedruckte rätselhafte Roman Hypnerotomachia Poliphili gilt in der beispielhaften Eleganz der Seitengestaltung und dem ausgewogenen Verhältnis der Leerzeilen innerhalb des Schriftspiegels und dessen Positionierung auf der Seite, als Meilenstein des frühen Buchdrucks. In diesem Werk wurde jede Bindung an die handschriftliche Tradition verlassen. Das Buch ist in einer bemerkenswerten Mischsprache aus Latein und Italienisch geschrieben. Aufgrund seiner komplexen linguistischen Beschaffenheit dürfte die Zahl der Menschen, die den Roman gelesen haben, überschaubar gewesen sein, das Buch war dem Verständnis seiner Zeit weit voraus. (Quelle: MAK Zine 2012, S.104 | Pokorny-Nagel, Kathrin)
- Die „Hypnerotomachia Poliphili“ ist die Vereinigung eines Skizzenbuches eines Archäologen mit den Hirngespinsten eines Humanisten innerhalb des Rahmenwerkes eines phantastischen Romans. Erzählt wird der Traum einer Wanderung des liebenden Poliphilos auf der Suche nach Polia. Die auch in zahlreichen Holzschnitten gezeigten und beschriebenen Bauwerke, an denen der Wanderer vorbeikommt, geben das Bild einer idealen, von der antiken Überlieferung bestimmten Kultur. Die Sprache des Werkes ist eine griechisch-lateinisch-italienische Mischsprache, getragen von einer für die Zeit typischen Antikenkenntnis. Das Buch übte auf Dürer große Wirkung aus. Das ornamentale Programm der Ehrenpforte für Kaiser Maximilian etwa ist von diesem Werk bestimmt. (Quelle: MAK Director`s Dinner 2013 | Pokorny-Nagel, Kathrin)
- Illustrationsvermerk: Ill., Initialen (Holzschnitte). Kustoden, Reklamanten. Gedruckt in Antiqua.
- Beschreibung Einband: Ganzledereinband aus braunem Kalbsleder. Rücken über 10 falschen Bünden mit goldgeprägtem Titel und Impressum, gold- und blindgeprägten Zierleisten und gold- und blindgeprägten Streicheisenlinien. Deckel mit äußerer Rahmung aus blindgeprägtem Palmettenband und 2 goldgeprägten Streicheisenrahmungen, sowie innerer Rahmung aus blindgeprägtem Palmettenband mit Vasen im Empirestil und blindgeprägter Rahmung mit goldgeprägten Kreisen an den Ecken. Goldgeprägte Streicheisenlinie mit kleinen Punkten als Stehkantenverzierung. Goldgeprägte Zierleiste als Innenkantenverzierung. Violettes Kleisterpapier mit blindgeprägtem Palmettenband am Spiegel als Vorsatz. Dreiseitiger Goldschnitt. Gedruckter Buchhändlervermerk „Libreria Borella in Bergamo. Contr. di Corsarola al Civ. N. 59“ am Spiegel.
- Illustrationsbeschreibung: Initialen mit unterschiedlichen Verzierungen, wie Blattwerken oder Voluten. - Die 172 Illustrationen unterstreichen den Inhalt des Romans.
- Kollationsvermerk: [234] Bl. : zahlr. Ill. ; 4°
Mehr dazu:
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Inkunabel, Hypnerotomachia Poliphili, Francesco Colonna, MAK Inv.nr. BI 4120
Letzte Aktualisierung
- 14.04.2025