- 21.11.1993
- MAK – Museum für angewandte Kunst , Wien
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https://sammlung.mak.at/de/exhibition/mak-schausammlung-empire-biedermeier_94
- 15.11.2024
Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts bringt eine heterogene, in der österreichischen Kulturgeschichte bis dahin noch nie gekannte Menge an Konsumenten hervor. Für sie kann und muss, ermöglicht durch die Auswirkungen der Industriellen Revolution und dem kulturellen, sozialen sowie wirtschaftlichen Erstarken des Bürgertums, differenziert produziert werden.
Daraus resultiert die Notwendigkeit und Möglichkeit, Dinge, die bis dahin nur einem beschränkten Konsumentenkreis zugänglich waren, einer größeren Allgemeinheit verfügbar zu machen. Neben geschmacklicher Vielfalt ist die am Markt angebotene Produktpalette daher durch eine subtile Abstufung vom teuren Luxusprodukt zum billigen Ersatzprodukt gekennzeichnet. Es entsteht eine allgemein verständliche Material- und Formensprache, die weniger gesellschaftsspezifisch, sondern vor allem finanziell bedingt ist. Das Dargestellte hat nicht mehr so sehr symbolischen Charakter, sondern bezieht sich auf reale Personen, Dinge und Ereignisse.
In diesem Sinne zeigt die Auswahl der ausgestellten Objekte neben einzelnen Glanzleistungen der heimischen kunstgewerblichen Produktion vor allem die gestalterische und materielle Vielfalt des Gebrauchsgegenstandes der Empire- und Biedermeierzeit. Verdeutlicht wird die Explosion des Formenreichtums anhand einer Reihe von Sesselvariationen, Porzellantassen in unbeschränkter Stimmungsvielfalt, Gläsern als Träger unterschiedlichster Informationen und Silberschmiedearbeiten, deren Charaktere zwischen Abstraktion und Dekor wählen. / Christian Witt-Dörring, Kurator
https://sammlung.mak.at/de/exhibition/mak-schausammlung-empire-biedermeier_94